Gerhard Stierand (*25.08.1934 †18.11.2005) beschäftigte sich während seiner Tätigkeit in der Abteilung Allgemeine Pädagogik am Institut für Theorie und Geschichte der Pädagogik an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) vor allem mit der Methodologie der pädagogischen Wissenschaften und mit Terminologiefragen, insbesondere der marxistisch-leninistischen Pädagogik. Die Laufbahn Stierands begann mit der Tätigkeit als Freundschaftspionierleiter an mehreren Berliner Schulen. Diese Tätigkeit führte er von 1951 bis 1957 aus. Während dieser Zeit beschäftigte er sich ab 1954 mit dem Studium an der Pionierleiterschule in Sommerswalde. Hiernach folgte von 1956 bis 1959 das Fernstudium für Mittelstufenlehrer im Fach Mathematik. 1957 arbeitete er hierzu praktisch als Mathematiklehrer an der Sonderschuleinrichtung für Körperbehinderte in Birkenwerder. Von 1959 bis 1962 war Stierand als Redakteur der deutschen Lehrerzeitung im Verlag Volk und Wissen beteiligt. Zu 1960 legte Stierand eine Sonderreifeprüfung an der Humboldt-Universität zu Berlin ab, um darauffolgend ein weiteres Fernstudium im Fach Philosophie zu absolvieren. Sechs Jahre später war er Diplomphilosoph. Während des Fernstudiums war er ab 1962 Fachlehrer für Mathematik, Staatsbürgerkunde und Astronomie an der 8. Oberschule in Berlin Weißensee, was bis 1967 andauerte. Danach zog es Stierand als Aspirant zum Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut (DPZI), sowie zu ihrer Nachfolgereinrichtung, der APW, welche 1970 neu gegründet wurde. So konnte er im Jahr 1971 promovieren, wonach er bis 1985 als wissenschaftlicher Mitarbeiter weiter an der APW tätig war. Von 1985 fungierte Stierand als Oberassistent und Dozent an der Karl-Marx-Universität Leipzig, wobei in dieser Zeit zu 1988 die Habilitation erhielt. Im Jahr 1992 wurde er durch politische Veränderungen entlassen.
Der Nachlass von Stierand wurde im Jahr 2007 vom Archiv der BBF übernommen. Der Bestand enthält Materialien zu seiner Mitarbeit an den in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Sowjetunion entstandenen pädagogischen Lehrbüchern und Nachschlagewerken, Manuskripte aus der Tätigkeit an der APW sowie Vorlesungsmanuskripte aus seiner Dozentur an der Universität Leipzig. Die Erschließung erfolgte nach den Regeln für die Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) in der Archivdatenbank.
Weiterführende Archivalien Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW), Archiv der BBF des DIPF Deutsches Pädagogisches Zentralinstitut (DPZI), Archiv der BBF des DIPF Grundorganisation der SED der 8. Oberschule „Swierczewski-Walter-Oberschule Weißensee (C Rep. 904-181), Landesarchiv Berlin Ministerium für Volksbildung (DR2), Bundesarchiv |