Hans (Johannes Georg) Siebert (*20.07.1910 †07.04.1979) war der erste Direktor des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts (DPZI). Hans Siebert war seit 1931 Mitglied der KPD und seit 1932 als Junglehrer in Kassel beschäftigt. 1933 wurde er aus dem Schuldienst entlassen. Siebert wurde 1933 verurteilt und saß bis 1936 im Zuchthaus bzw. Konzentrationslager Lichtenburg. Er emigrierte 1936 nach England und war als Leiter zweier Kinderkolonien beschäftigt. 1940 wurde er auf der Isle of Man interniert. 1947 kehrte Siebert nach Deutschland zurück und war als Hauptreferent für Schul- und Erziehungsfragen in der Abteilung Parteischulung, Kultur und Erziehung beim Zentralsekretariat der SED tätig. 1948 wurde er Leiter der Schulabteilung in der Deutschen Verwaltung für Volksbildung im Sowjetischen Sektor. Siebert war 1949 der Gründungsdirektor des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts (DPZI). 1950 erfolgte seine Entlassung. Er wurde 1952 zum Professor an die Pädagogische Hochschule Potsdam berufen und war von 1952 bis 1959 Direktor des Pädagogischen Instituts Dresden. Von 1960 bis 1970 war er Professor für Berufspädagogik an der TU Dresden. Seine Emeritierung erfolgte 1971.
Der Nachlass von Hans Siebert ist in zwei Teilbestände untergliedert. Der erste Teil (SIEB Teil I) wurde 1980 dem Archiv der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) übergeben und wird als Depositum des Bundesarchivs verwahrt. Der zweite Teil (SIEB Teil II) wurde von der Witwe Hans Sieberts - Priscilla Ann Siebert - im Jahr 2002 abgegeben und ist Eigentum des Archivs der BBF des DIPF. Der Bestand SIEB Teil 2 beinhaltet die Signaturen SIEB 1054 - SIEB 1448. Darin befinden sich persönliche Dokumente, Unterlagen zur Emigration in England, zu seiner Arbeit als Direktor des DPZI sowie eine Vielzahl an Korrespondenzen. Des Weiteren existieren im Bestand Druckbelege und Fotos. Die Erschließung erfolgte nach den Regeln für die Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA).
Weiterführende Archivalien Bestand Börries von Münchhausen (Signatur: GSA 69/5466), Goethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar Handschriftenabteilung (Signatur: D: Döblin), Deutsches Literaturarchiv Marbach, Neckar
Quellen DIPF/BBF/Archiv: SIEB Teil II, 1176, Handschriftliche Lebensläufe
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