Karl-Heinz Günther (* 13.12.1926 in Eisenach - 01.10.2010 in Berlin) war ein bedeutender Bildungshistoriker, Erziehungswissenschaftler und Hochschullehrer sowie Vizepräsident der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften. Günther wuchs als Sohn eines Lokführers auf. Nachdem er 1944 sein Abitur machte, begann er in Berlin mit einem Medizinstudium, wobei er Ende 1944 kriegsbedingt als Offiziersanwärter in den Sanitätsdienst der Luftwaffe eintrat. Im Mai 1945 geriet Günther in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Juli 1949 entlassen wurde. Anschließend studierte er Geschichte und Pädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Im Januar 1950 trat Günther der Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) bei. Seit 1951 als wissenschaftlicher Assistent tätig, folgte 1955 die Promotion unter Hans Ahrbeck zum Thema Hugo Gaudig. Daraufhin wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Geschichte der Erziehung, sowie Studiendirektor für die Aspirantur. 1961 wurde er darüber hinaus stellvertretender Direktor für Aspirantur und Weiterbildung des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts (DPZI). Ein Jahr später folgte seine Habilitierung. Seit Gründung der APW im Jahr 1970 war Günther ordentliches Mitglied und bis Dezember 1989 Vizepräsident, weiterhin war er als Professor für Pädagogik tätig. Zudem wirkte er von 1978 bis 1990 im Vorsitz der Kommission für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte mit und beteiligte sich an der Herausgabe wichtiger Publikationen wie beispielsweise „Geschichte der Erziehung. Auch nach seiner Pensionierung publizierte Günther weiterhin bis er im Jahr 2010 verstarb. Der Bestand ist im Jahr 1993 als Vorlass an das Archiv der BBF übergeben worden. Er enthält Manuskripte in unterschiedlichsten Expertisen, Reden und Gutachten, sowie Materialsammlungen und Karteien. Der Bestand ist über eine Findliste erfasst, jedoch nur teilweise in einer Archivdatenbank erschlossen. Die Benutzung ist daher nur eingeschränkt möglich. Die Erschließung soll nach den RNA (Regeln für die Erschließung von Nachlässen und Autographen) in der Archivdatenbank erfolgen.
Weiterführende Archivalien: Akademie der Pädagogischen Wissenschaften: DIPF/BBF/Archiv: APW Deutsches Pädagogisches Zentralinstitut der DDR: DIPF/BBF/Archiv: DPZI Paedagogica Historica, Günther, Karl-Heinz, DIPF/BBF/Archiv: Z PH 861 FOTO Sammlung, DIPF/BBF/Archiv Viele weitere korrespondierende Nachlässe anderer Pädagogen
Quelle: Gert Geißler: Biographische Datenbanken. Günther, Karl-Heinz. URL: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363;-1424.html?ID=1172 Zuletzt verfügbar: 30.08.2018. |