Heinrich Deiters (*02.07.1887 †31.01.1966) war ein deutscher Reformpädagoge und Bildungspolitiker.
Heinrich Deiters studierte Germanistik, Pädagogik und Geschichte an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und promovierte 1911 mit einer Studie über Friedrich Hebbel. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Gymnasiallehrer in Berlin. 1916 heiratete er während des Krieges seine Ehefrau Lisbeth Deiters, geb. Fuchs. Im Jahr 1920 wurde die erste Tochter geboren: Babette Deiters (spätere Koplowitz). Darauf folgten in den Jahren 1921 und 1925 der Sohn Ludwig und die Tochter Anna-Dorothea. 1924 wurde Deiters Schulleiter in Höchst bei Frankfurt, 1927 Oberschulrat im Provinzialschulkollegium Hessen-Nassau. Deiters, der 1918 die liberale DDP mitbegründet hatte und seit 1920 der SPD angehörte, wurde 1933 auf Grundlage von Paragraph 4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem preußischen Schuldienst in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. In den 1930er Jahren nahm die Familie Deiters Fritz und Peter Klein als Pflegekinder auf. Nach dem 2. Weltkrieg heirateten Fritz Klein und Anna-Dorothea Deiters. Nach 1945 beteiligte sich Deiters aktiv am Wiederaufbau des Bildungs- und Erziehungswesens, u. a. als Hochschullehrer an der Humboldt-Universität zu Berlin, als Mitherausgeber der Zeitschrift „Pädagogik und als Abgeordneter der Volkskammer der DDR.
Im Archiv befinden sich zwei Teilnachlässe von Heinrich Deiters. Der erste Teilnachlass mit dem Bestandskürzel DEIT wurde im Jahr 1978 an das Archiv der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) übergeben und wird seit 1992 als Depositum des Bundesarchivs im BBF-Archiv verwahrt. Bestand DEIT II wurde als Schenkung an die BBF durch Anna-Dorothea Klein und Ludwig Deiters übereignet. Der Bestand enthält eine Vielfalt von persönlichen Dokumenten, die nicht nur das private Leben von Heinrich Deiters selbst beleuchten, sondern auch das seiner Vor- und Nachfahren. So sind in dem Bestand Lebensdokumente seiner Großeltern, Eltern, sowie von Onkel und Tanten auffindbar. Weiterhin sind Dokumente seiner Kinder Babette Koplowitz, geb. Deiters, Anna-Dorothea Klein, geb. Deiters und Ludwig Deiters zu finden. Die ihn selbst betreffenden Unterlagen enthalten Tagebücher, Kalender, Registrierungsdokumente wie Ausweise, Pässe und Mitgliedsbücher uvm. Die Laufzeit des Bestandes umfasst den Zeitraum von 1848 bis 1966. Zudem enthält der Bestand weitere private und offizielle Korrespondenzen, gedruckte und ungedruckte Werke, sowie eine Sammlung von offiziellen und privaten Fotografien, die die Familie von Heinrich und Lisbeth Deiters betreffen.
Die Erschließung erfolgte nach den Regeln für die Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) in der Archivdatenbank. Für die Benutzung sind die archivgesetzlichen Regelungen zum Umgang mit personenbezogenen Unterlagen zu beachten.
Weiterführende Archivalien: Teilnachlass I Heinrich Deiters, DIPF/BBF/Archiv: DEIT I Personalberichte höherer Schulen, DIPF/BBF/Archiv: GUT PERS Personalunterlagen von Lehrkräften, DIPF/BBF/Archiv: GUT LEHRER Ministerium für Volksbildung, Bundesarchiv Berlin: DR 2 Nachlass F. Klein (jr.), Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Nachlass F. Klein (sr.), Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Nachlass Ludwig Deiters, Wissenschaftliche Sammlung, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Fotografien, Deutsches Historisches Museum Berlin: GG R 48/7 |