Die Theodor-Herzl-Schule wurde 1920 vom Jüdischen Schulverein unter dem Namen "Private Volksschule des Jüdischen Schulvereins" gegründet. Erst 1936 erfolgte die Umbenennung in Theodor-Herzl-Schule - nach dem Begründer des politischen Zionismus Theodor Herzl. Der Standort der Schule wechselte mehrmals. Der Unterricht fand ursprünglich in Privaträumen statt, ehe man vorerst in größere Räume am Kaiserdamm umziehen konnte. Der Vereinszweck des Jüdischen Schulvereins war u. a. die Förderung der Kenntnisse der hebräischen Sprache und Literatur unter den in Deutschland lebenden Juden. Die Unterrichtspraxis orientierte sich an den Ideen der Reformpädagogen. Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 schickten wohl nur noch wenige Eltern ihre Kinder zur Schule und am 31. März 1939 wurde die Schule offiziell geschlossen. Die Auflösung des Jüdischen Schulvereins erfolgte ab Juni 1939 bis 1942. Die im Archiv der BBF verwahrte Sammlung zur Theodor-Herzl-Schule wurde von Hans-Martin Ehlert während der Arbeit an einer Biographie über Paula Fürst, der letzten Leiterin der Theodor-Herzl-Schule, zusammengetragen. Die Sammlung wurde 2010 an das Archiv übergeben und 2011 mit weiteren Materialien ergänzt. Darin befinden sich unter anderem Schulhefte, Schulbücher, Zeugnisse, Schülerarbeiten, Korrespondenz sowie Fotografien und Zeitungsartikel. Der Bestand ist vollständig in der Archivdatenbank verzeichnet.
weiterführende Archivalien B Rep. 020 der Polizeipräsident in Berlin Sign.: 1501 Vereinsakte Dr. Theodor Herzl Verband in Berlin, Landesarchiv Berlin B Rep. 207 Bezirksamt Charlottenburg Sign.: 3772 (Bauakten Theodor-Herzl-Schule, Kaiserdamm 78/79), Landesarchiv Berlin B Rep. 207 Bezirksamt Charlottenburg Sign.: 3773 (Bauakten Theodor-Herzl-Schule, Kaiserdamm 78/79), Landesarchiv Berlin Jüdisches Museum Berlin: u. a. Fotografische Sammlung
Quellen Martin-Heinz Ehlert: "Wir gehen gern in unsere Schule": die zionistische Theodor-Herzl-Schule in Berlin bis 1939. Ein dokumentarischer Katalog zur Ausstellung. Berlin 2006. URL: https://www.pedocs.de/volltexte/2018/4073/pdf/BBF_2006_Wir_gehen_gern_in_unsere_Schule.pdf [12.03.2019]. |
Ehlert, Martin-Heinz: "Wir gehen gern in unsere Schule": die zionistische Theodor-Herzl-Schule in Berlin bis 1939. Ein dokumentarischer Katalog zur Ausstellung. Berlin 2006. URL: http://bbf.dipf.de/pdf/wirgehengern.pdf [19.04.2017]. Ehlert, Martin-Heinz: Paula Fürst: aus dem Leben einer jüdischen Pädagogin. Berlin 2005. Fehrs, Jörg H.: Von der Heidereutergasse zum Roseneck: jüdische Schulen in Berlin 1712-1942. Berlin 1993. Gaertner, Hans: Probleme der jüdischen Schulen während der Hitlerjahre. In: Weltsch, Robert (Hrsg.): Deutsches Judentum : Aufstieg und Krise. Gestalten, Ideen, Werke. 14 Monographien. Stuttgart 1964, S. 326-352. |